Fiorenza, Nicola: Concerto f-moll

für Altblockflöte, Solo-Violine, Streicher und B.c., hg. Bellanova/Thieme, Rekonstruktion der Solo-Violine Franz Müller-Busch, Partitur und 6 Stimmen.

Über Leben und Werk des Komponisten und Geigers Nicola (auch Nicolò) Fiorenza ist nicht allzu viel bekannt. Geboren um 1700, wirkte er in Neapel, wo er auch 1764 starb. Als Geiger spielte er in der königlichen Kapelle, und von 1743 bis 1762 unterrichtete er die Streicher am Konservatorium Santa Maria di Loreto. Dieses bedeutende Musikinstitut wurde u. a. 1689 von Alessandro Scarlatti und 1720 bis 1735 von Francesco Mancini geleitet – um nur zwei weitere Komponisten zu nennen, denen die Blockflöte wertvolle Literatur verdankt.
Etwa dreißig Kompositionen Fiorenzas liegen als Manuskripte in der Bibliothek des Konservatoriums San Pietro a Majella in Neapel vor. Darunter befinden sich Triosonaten für zwei Violinen und Bass, 15 Konzerte für verschiedene Kombinationen von Instrumenten und neun Sinfonien. Vier Konzerte, datiert zwischen 1726 und 1728, sind für Flauto (nach damaligem Sprachgebrauch also Blockflöte) und Streicher bestimmt. Bei aller stilistischen Nähe zu den Flötenkonzerten Alessandro Scarlattis weisen sie doch auch eigene Züge auf: eine geradezu venezianisch strömende Kantabilität in den langsamen Sätzen und eine Neigung zu rhythmisch sehr konturierten, oftmals fast bizarren Figuren in den schnellen.
In den meisten neapolitanischen Flötenkonzerten, wie wir sie von A. Scarlatti, Mancini oder Barbella kennen, wird die Flöte nur von zwei Violinen und Bass begleitet. In seinem hier erstmals veröffentlichten Konzert in f-Moll fügt Fiorenza noch eine solistisch geführte Violine und eine Violetta (eine Gambe mittlerer Größe oder eine Bratsche) hinzu.
Der erste Satz verblüfft durch abrupte Wechsel von pathetischer Streichermotivik und virtuoser Spielfiguration der Soloflöte, die auch die schnellen Sätze dominiert. Sein ruhiger Mittelteil zeigt, wie dann auch der dritte Satz, ausdrucksstarke melodische Linien des Soloinstruments. Es ist nicht zuletzt die Wahl der expressiven, spieltechnisch durchaus auch oft 'unbequemen' Tonarten, die den Charakter dieses Konzerts prägt.

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