Anonymus (L. Detry?): Sonata d-moll

für Altblockflöte und Bc., hg. Thalheimer, Spielpartitur.

Erbprinz Friedrich Ludwig von Württemberg-Stuttgart (1698–1731), Sohn des württembergischen Herzogs Eberhard Ludwig, spielte Blockflöte und Traversflöte. Von seiner reichhaltigen Notenbibliothek sind heute noch etwa 320 Werke erhalten. Offensichtlich wurde in seinem Umfeld französische, italienische und deutsche Kammermusik gepflegt. Zu diesem Repertoire gehören auch einige Stücke mit Blockflöte, die mittlerweile gedruckt vorliegen, so z. B. das berühmte Quintett in h-Moll von Loeillet für zwei Flauti di voce, zwei Flauti traversi und Generalbass, die Blockflöten-Sonate in c-Moll von Louis Detry und das Concerto B-Dur für Flauto piccolo, das Georg Friedrich Händel bzw. Antonio Montanari zugeschrieben wird.
In der Notensammlung des Erbprinzen befindet sich auch ein handschriftlicher Partitur-Sammelband mit sechs Werken unterschiedlicher Besetzung, der jetzt unter der Signatur Mus. Saec. XVII.-51.1–6 in der Universitätsbibliothek Rostock aufbewahrt wird. Darin ist als viertes Stück eine Sonata für Flauto Solo mit Generalbass enthalten, die hiermit erstmals veröffentlicht wird. Die Flötenstimme ist im französischen Violinschlüssel notiert und für die f1-Blockflöte bestimmt.
Wie alle Werke des Sammelbandes ist die Sonate von einem namentlich nicht bekannten Schreiber geschrieben. Ekkehard Krüger nennt ihn Stimmbuchschreiber C und ordnet ihm auch weitere Notenmanuskripte der Stuttgarter Hofmusik zu. Er nimmt deshalb an, dass es sich um Kompositionen aus dem Umkreis der Stuttgarter oder Ludwigsburger Hofkapelle handelt. Die vorliegende Sonate könnte vielleicht von dem Fagottisten Louis Detry stammen, der nach Engagements in Braunschweig (1721) und Würzburg (1722) im Jahr 1727 an den Württembergischen Hof nach Stuttgart kam.

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